Paul Lücke

deutscher Politiker; CDU; Bundesminister des Innern 1965-1968; davor 1957-1965 Minister für Wohnungsbau

* 13. November 1914 Schöneborn

† 10. August 1976 Erlangen

Wirken

Paul Lücke, kath., wurde am 13. Nov. 1914 in Schöneborn im Oberbergischen Land geboren, wo sein Vater Steinbruchmeister war. Er hatte 13 Geschwister. L. arbeitete nach Volks- und Berufsschule ebenfalls im Steinbruch, machte dann eine Schlosserlehre und war katholischer Jugendführer, u.a. in der Pfadfinderschaft St. Georg. Bis 1935 blieb L. Bezirksleiter der katholischen Jugendbewegung im Aggertal. 1935 wurde er zum Wehrdienst einberufen und gegen Ende seiner Dienstzeit, die er in Würzburg ableistete, von der Wehrmacht nach Berlin auf eine Höhere Technische Lehranstalt geschickt, die er als Maschineningenieur verließ. Damals wohnte L. im Arbeiter-Viertel Wedding, dessen Wohnungselend ihn tief beeindruckte. Auch im 2. Weltkrieg, den er als Feuerwerker und Waffenoffizier mitmachte, war er lange Zeit als Abnahmeoffizier bei großen Berliner Rüstungsbetrieben tätig, wo sich seine Abneigung gegen Mietskasernen und das Großstadtleben weiter verstärkte. 1944 verlor er bei einem Sabotageakt der französischen Widerstandsbewegung in Südfrankreich ein Bein. Er geriet einige Zeit in Kriegsgefangenschaft im Westen.

Nach 1945 gehörte er wieder der katholischen Laienbewegung und dem kath. Männerwerk an, seit 1945 auch der CDU, die er im Oberbergischen Kreis mitgründete. Beruflich war L. ...